Gartenarbeit und Gesundheit: Die heilsame Kraft des Gärtnerns

Zahl­rei­che wis­sen­schaft­li­che Stu­dien bele­gen die posi­ti­ven Effekte von Gar­ten­ar­beit auf unsere Gesund­heit. Einige davon habe ich mir ange­schaut und die Ergeb­nisse sind durch­weg posi­tiv. Gar­ten­ar­beit stärkt Mus­ku­la­tur, Herz-Kreis­lauf-Sys­tem und Psy­che und kann so zu mehr Lebens­qua­li­tät bei­tra­gen


Symbol für den Köroer
  • Trai­ning von Mus­keln und Gelenke
  • erhöhte Vit­amin-D-Spie­gel durch Auf­ent­halt in der Sonne
  • Stär­kung des Immun­sys­tems
Symbol für Herz-Kreislauf
  • Blut­druck­sen­kung
  • Herz­in­farkt- und Schlag­an­fall­ri­siko mini­miert
  • effek­ti­ves Herz- Kreis­lauf­trai­ning
Symbol für die Psyche
  • Stress­re­du­tion
  • Ver­min­de­rung des Demenz­ri­si­kos
  • Ver­bes­se­rung von Stim­mung und Lebens­qua­li­tät

Training für Muskeln, Rücken und Gelenke

Regel­mä­ßige Bewe­gung beugt Rücken- und Gelenk­schmer­zen vor und kräf­tigt die Mus­ku­la­tur. Aber auch wenn bereits dege­ne­ra­tive Ver­än­de­run­gen auf­ge­tre­ten sind, gehört Bewe­gung zu jedem Trai­nings­pro­gramm, um Schmer­zen zu lin­dern und ein Fort­schrei­ten der Beschwer­den zu redu­zie­ren. Wer im Gar­ten arbei­tet, wird zum eige­nen The­ra­peu­ten.

Stärkung des Immunsystems

Mikro­or­ga­nis­men, mit denen man bei der Gar­ten­ar­beit in Kon­takt kommt, regu­lie­ren das Immun­sys­tem. Durch zu viel Hygiene kom­men wir jedoch mit ihnen kaum noch in Kon­takt. Vor allem bei Kin­dern kann der Kon­takt mit die­sen Mikro­or­ga­nis­men zur Ver­mei­dung von All­er­gien bei­tra­gen. Schmut­zige Hände sind also manch­mal sogar gesund!

Ver­mehrte Son­nen­ein­strah­lung trägt zur Erhö­hung des Vit­amin D‑Spiegels bei. Das Vit­amin wir aus Vor­stu­fen in der Haut unter Licht­ein­strah­lung in die akti­ven For­men umge­wan­delt. Vit­amin D trägt zur Stär­kung des Immun­sys­tems bei. Gleich­zei­tig ist es wich­tig für den Kno­chen­stoff­wech­sel und zur Vor­beu­gung von Osteo­po­rose.

Herz und Kreislauf auf Trab bringen

Weit ver­brei­tet sind die Emp­feh­lun­gen der WHO zur För­de­rung der Gesund­heit durch kör­per­li­che Akti­vi­tät.

Sinn­voll ist eine mode­rate Aus­dau­er­be­las­tung von min­des­tens 150 bis 300 Minu­ten wöchent­lich plus Kraft­trai­ning.

Rasen­mä­hen, Beete umgra­ben oder Unkraut jäten: All das stärkt das Herz-Kreis­lauf-Sys­tem, senkt den Blut­druck und hilft beim Abneh­men. Damit sinkt das Risiko für Über­ge­wicht, Typ-2-Dia­be­tes und Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen.

Streicheleinheiten für die Seele

Auch auf die Gesund­heit der Psy­che hat Gar­ten­ar­beit nach­weis­lich posi­tive Effekte. In ver­schie­de­nen Unter­su­chun­gen konnte zahl­rei­che Fak­to­ren für diese Effekte gefun­den wer­den. Stress­re­duk­tion, Ver­bes­se­rung von Schlaf­qua­li­tät, Stim­mung und kogni­ti­ver Leis­tungs­fä­hig­keit konn­ten nach­ge­wie­sen wer­den.

Dass kör­per­li­che Bewe­gung des Demenz-Risiko senkt, ist schon seit län­ge­rem bekannt. Es gibt Unter­su­chun­gen, die eine Ver­min­de­rung des Risi­kos für eine Demenz durch die Arbeit im Gar­ten nach­wei­sen. Soziale Kon­takte beim Gärt­nern, wie sie zum Bei­spiel in Klein­gar­ten­ver­ei­nen geför­dert wer­den, tra­gen eben­falls dazu bei.

Im Erd­reich lebt ein inter­es­san­tes Bak­te­rium, das Myco­bac­te­rium vac­cae. Wie genau diese Bak­te­rium auf unsere Psy­che ein­wirkt, ist noch nicht bis ins Letzte erforscht. Der regel­mä­ßige Kon­takt mit dem Bak­te­rium sorgt für eine Stress­re­duk­tion.

Ein wei­te­res Argu­ment dafür, sich häu­fi­ger mal im Gar­ten die Hände schmut­zig zu machen!

Schmutzige Hand mit Erdballen

Gartenarbeit und Gesundheit: Einschränkungen akzeptieren

Gesund­heit­li­che Ein­schrän­kun­gen trü­ben die Freude bei der Gar­ten­ar­beit, wie eine aktu­elle Stu­die belegt. Dabei ste­hen Rücken­schmer­zen, Gelenk­be­schwer­den, Herz­pro­bleme, Asthma und All­er­gien als häu­figste Beschwer­den im Vor­der­grund. Mit zuneh­men­den Alter sinkt oft die kör­per­li­che Belast­bar­keit, wes­halb vor­aus­schau­en­des Han­deln wich­tig ist. Wer sei­nen Gar­ten alters­ge­recht gestal­ten möchte, kann mit durch­dach­ten Lösun­gen die Gar­ten­ar­beit deut­lich erleich­tern.

Schubkarre

Boden­de­cker und dicht bepflanzte Stau­den­beete redu­zie­ren den Jät­auf­wand erheb­lich, wäh­rend Bewäs­se­rungs­an­la­gen das müh­same Schlep­pen von Gieß­kan­nen über­flüs­sig machen.

Prak­ti­sche Hilfs­mit­tel wie Schub­kar­ren, Sack­kar­ren, vier­räd­rige Trans­port­kar­ren oder Pflan­zen­rol­ler ent­las­ten den Bewe­gungs­ap­pa­rat. Regel­mä­ßige Pau­sen, ergänzt durch wohl­tu­ende Deh­nungs­übun­gen, beu­gen Über­las­tun­gen vor.

Hoch­beete scho­nen den Rücken, wäh­rend eine pfle­ge­leichte Blu­men­wiese eine attrak­tive Alter­na­tive zum arbeits­in­ten­si­ven Rasen dar­stellt. Kleine Sitz­ge­le­gen­hei­ten wie Hocker oder Sche­mel ermög­li­chen zudem ent­spann­tes Arbei­ten im Sit­zen. Beim Heben schwe­rer Las­ten ist es wich­tig, rücken­scho­nend zu arbei­ten. Gehen Sie leicht in die Knie­beuge und hal­ten Sie den Rücken dabei gerade.

Sicherheit im Garten: Risiken minimieren

Stich- und Schnitt­ver­let­zun­gen sowie Schürf­wun­den las­sen sich nicht immer ver­mei­den. Eine Rei­ni­gung von Wun­den mit kla­rem Was­ser und die Des­in­fek­tion mit einem Anti­sep­ti­kum und Abde­ckung mit einem Pflas­ter oder einen Ver­band ver­hin­dert Infek­tio­nen.

Selbst durch geringe Ver­let­zun­gen kön­nen Wund­starr­krampf-Bak­te­rien über­tra­gen wer­den. Den­ken Sie daran, Ihren Teta­nus­schutz alle 10 Jahre auf­fri­schen zu las­sen.

Zecken kön­nen Bor­re­liose und Früh­som­mer­me­ni­go­en­ze­pha­li­tis (Hirn­haut­ent­zün­dung , FSME) über­tra­gen. Nach einem Zecken­stich soll­ten Sie die Zecke mög­lichts rasch ent­fernt. Dabei darf die Zecke nicht gequetscht wer­den, da dadurch ver­mehrt infek­tiö­ses Mate­rial über­tra­gen wer­den kann.

Ein Zecken­karte, die in jedes Porte­mon­naie passt, ist dabei hilf­reich. Den schma­len Schlitz schiebt man dabei flach auf der Haut unter die Zecke. Durch Dre­hen nach vorne und oben kön­nen Sie die Zecke dann ent­fer­nen. Falls Sie in einem FSME-Risi­ko­ge­biet leben, ist eine Schutz­imp­fung gegen FSME rat­sam.

Zeckenkarte fürs Portemonnaie

Bei Insek­ten­sti­chen soll­ten ein ver­blie­be­ner Sta­chel ent­fernt wer­den. Küh­len und anti­hist­aminka-hal­tige Sal­ben kön­nen Beschwer­den lin­dern. Wenn diese nicht zur Hand sind, schauen Sie mal nach dem Spitz- oder Breit­we­ge­rich. Die Blät­ter zer­quet­schen und den Saft auf den Insek­ten­stich auf­tra­gen lin­dert die Beschwer­den.

Gegen Son­nen­brand schüt­zen man sich am bes­ten mit ent­spre­chen­der Klei­dung und Son­nen­schutz­mit­teln. Im Rah­men des Kli­ma­wan­dels wird es immer wich­ti­ger, die Mor­gen- und Nach­mit­tags­stun­den im Gar­ten und die Mit­tags­zeit im Haus oder Schat­ten zu ver­brin­gen.

Fazit: Gartenarbeit und Gesundheit

Gar­ten­ar­beit kann Kör­per und Seele glei­cher­ma­ßen stär­ken. Sie bringt Bewe­gung in den All­tag, stärkt das Immun­sys­tem, ver­bes­sert die Stim­mung und för­dert die Gesund­heit – in jedem Alter. Wer den Gar­ten mit Bedacht gestal­tet, pro­fi­tiert lang­fris­tig von all die­sen Vor­tei­len.

Blumen am Gehölzrand

weitere Informationen

Warum das Gärt­nern so gesund ist und uns glück­lich macht

Rücken­scho­nen­des Arbei­ten im Gar­ten: So klappt’s

WHO-Leit­li­nien zu kör­per­li­cher Akti­vi­tät und sit­zen­dem Ver­hal­ten

Wenn die Zecke zusticht – NABU

Schützt Gar­ten­ar­beit vor Demenz?

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