Igelhaus selbst gebaut

von hk
Igelhaus zwischen Sträuchern versteckt

Im Herbst machen sich Igel auf den Weg, um nach einem geeig­ne­ten Quar­tier für ihren Win­ter­schlaf zu suchen. Lei­der wird es für die sta­che­li­gen Tiere immer schwie­ri­ger, pas­sende Rück­zugs­orte zu fin­den. In auf­ge­räum­ten Gär­ten und Parks gibt es oft kei­nen Unter­schlupf. Dabei sind Igel äußerst nütz­lich, denn sie fres­sen Schne­cken, Rau­pen und andere Schäd­linge und hel­fen so, das öko­lo­gi­sche Gleich­ge­wicht zu wah­ren. Tags­über sieht man die däm­me­rungs- und nacht­ak­ti­ven Tiere sel­ten. Gele­gent­lich konn­ten wir Igel in unse­rem Gar­ten auf der Durch­reise beob­ach­ten und so lag der Gedanke nahe, ihnen durch ein Igel­haus ein Win­ter­quar­tier anzu­bie­ten.

Material und Werkzeuge

Ein Igel­haus zu bauen, ist nicht schwie­rig. Bau­pläne gibt es im Inter­net an ver­schie­de­nen Stel­len, wobei sich die Pläne nicht groß unter­schei­den. Eini­ges an Rest­holz war noch vor­han­den, die feh­len­den Teile habe ich im Bau­markt besorgt. Ins­ge­samt benö­tigt man:

  • Mas­siv­holz, 18 mm dick
  • Holz­schrau­ben
  • Lein­öl­fir­nis
  • Dach­pappe oder Mau­er­sperr­bahn
  • Papp­nä­gel

Eine Stich­säge, Akku­schrau­ber, Schrau­ben­zie­her und ein Boh­rer zum Vor­boh­ren der Holz­schrau­ben — mehr Werk­zeug ist nicht nötig.

Bauplan auf Holz übertragen
die zugesägten Teile für das Igelhaus

Zuerst wer­den die Holz­wände aus 18 mm star­kem Leim­holz pas­send zuge­sägt. Alter­na­tiv kann man die Teile auch im Bau­markt zuschnei­den las­sen. Die Sei­ten­wände sind leicht abge­schrägt, damit das auf­lie­gende Dach eine geringe Nei­gung bekommt. Dadurch kann Regen­was­ser bes­ser abflie­ßen. Eine Trenn­wand sorgt für einen schma­len, abge­win­kel­ten Ein­gang, der Kat­zen und andere Stö­ren­friede drau­ßen hält. Dann wer­den die ein­zel­nen Teile mit Holz­schrau­ben ver­bun­den, wobei das Vor­boh­ren die Arbeit wesent­lich erleich­tert.

Verbindung mit Holzschrauben
Schutz der Außenflächen mit Leinölfirnis

Das Dach liegt nur lose auf den Wände auf­ge­legt und ist mit zwei Leis­ten gegen das Ver­rut­schen gesi­chert. Die äuße­ren Flä­chen habe ich mit Lein­öl­fir­niss zwei­mal gestri­chen, um sie vor Wit­te­rungs­ein­flüs­sen zu schüt­zen. Einen Boden braucht das Haus nicht. Es steht ein­fach etwas erhöht auf dem Gar­ten­bo­den und wird mit Stroh und Blät­tern aus­ge­pols­tert, so dass der Igel es sich hier rich­tig gemüt­lich machen kann.

Dachabdeckung mit Mauersperrband
fertiges Igelhaus

Zum Schutz des Daches wird Dach­pappe emp­foh­len. Im Bau­markt ist sie aber nur in grö­ße­ren Men­gen zu haben. Alter­na­tiv habe ich bei mei­nem Haus eine Mau­er­sperr­bahn ver­wen­det. Die gibt es preis­wert und in klei­ne­ren Men­gen. Sie wird in vier Strei­fen über­lap­pend mit Papp­nä­geln auf das Dach gena­gelt.

Den richtigen Standort für das Igelhaus finden

Auf­ge­stellt habe ich das Igel­haus zwi­schen den Sträu­chern am Grund­stücks­rand, wo ich in der Ver­gan­gen­heit schon ein­mal Igel beob­ach­ten konnte. Dort steht es abseits und geschützt. Die Umge­bung werde ich noch mit Rei­sig und Blät­tern aus­ge­stal­ten, denn sorg­sam auf­ge­räumte Gär­ten mag der Igel nicht.

Mit einem Igel­haus kön­nen wir im eige­nen Gar­ten einen Bei­trag zum Schutz die­ser nütz­li­chen Tiere leis­ten. Dann bleibt nur zu hof­fen, das beim nächs­ten Igel­be­such in unse­rem Gar­ten das Haus auch ange­nom­men wird.

weitere Informationen:

Bau­an­lei­tung für ein Igel­haus NABU
Igel — sta­che­li­ger Stadt­be­woh­ner
Nächt­li­che Insek­ten­jagd im Gar­ten

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