Im zweiten Anlauf ist es mir gelungen, die rote Spornblume in meinen Garten einzufügen. Dabei ist das eigentlich gar nicht so schwer. Im ersten Versuch habe ich Pflänzchen aus dem Versandhandel besorgt. Südseite, sandiger Untergrund vor einer weiß gestrichenen Mauer: Da habe ich wohl den Wasserbedarf dieser kleinen Pflänzchen in der Eingewöhnungphase unterschätzt. Im nächsten Jahr folgte der zweite Versuch aus Saatgut. Nach der Voranzucht in einer Schale kamen sie wieder an den gleichen Standort und wurden über den ersten Sommer hinweg sorgfältig gepflegt. Jetzt ist die rote Spornblume dort angekommen, holt sich ihr Wasser aus der Tiefe und braucht nur wenig Pflege.
Die rote Spornblume (Centranthus ruber) ist für Steppenbeete gut geeignet. Sie toleriert Trockenheit, mageren Boden und ist sehr hitzeverträglich. An der Stelle, an der sie jetzt wächst und ihre schönen, roten Dolden über das Beet und die anderen Stauden hinweg schaukeln lässt, wollte vorher nichts wachsen. Für die Spornblume ist es der ideale Platz!
Sie stammt aus dem Mittelmeerraum, wird etwa 80 cm hoch und breitet sich mit ihren Horsten im Laufe der Zeit aus. Ihre lanzettartigen, blaugrünen Blätter setzen im Beet einen wunderschönen Akzent. Wenn man sie einmal im Garten hat, braucht man sich um die Vermehrung keine Sorgen zu machen. Nach dem Verblühen bildet sie reichlich Samen, der an kleinen Fallschirmen vom Wind in alle Richtungen getragen wird. Wenn das unerwünscht ist, sollte man sie nach der Blüte zurückschneiden. Damit verhindert man das Weitertragen der Samen und regt die Pflanze zur erneuten Blüte an. Dann kann man sich vom Frühjahr bis in den Oktober an den roten Dolden freuen.
Sie kann sich selbst in Mauerritzen festsetzten. Bei uns sind einige Ableger an unseren alten Betonplatten und zwischen der Kiesaufschüttung am Hausrand aufgetreten. Doch auch an ihrem angestammten Platz sprießen im Frühjahr zahlreiche Sämlinge, die man zur weiteren Vermehrung nutzen kann. Lästig wird die rote Spornblume dadurch nicht. Unerwünschte Pflanzen werden im Frühjahr einfach und leicht entfernt.
Rote Spornblume vermehren
Einige dieser Sämlinge habe ich aufgenommen und in Töpfen vorgezogen. Inzwischen konnte ich damit die letzten Lücken vor der Häuserwand schließen. In den nächsten Monaten werde ich sie aufgrund meiner ersten Erfahrungen natürlich gut mit Wasser versorgen. Zur Vorsicht habe ich auch eine Schicht Fasermulch an diesen Stellen aufgetragen, um die Feuchtigkeit dort länger an Ort und Stelle zu halten.
Mit dem Aufnehmen darf man nicht zulange warten, denn auch die kleinen Pflänzchen bilden rasch eine Pfahlwurzel, die letztlich das Überleben in Trockenheit ermöglicht. Deshalb kann die rote Spornblume, wenn sie einmal eingewachsen ist nicht mehr versetzen. Die Pfahlwurzel würde das nicht überleben.
Die rote Spornblume ist eine wunderbare Ergänzung in unserem nach Süden gelegenen Staudenbeet. Sie steht dort neben Steppensalbei, Lavendel, fetter Henne, Mohn und Taglilien. Gerade in Zeiten des Klimawandels sind solche Stauden, die durch ihre Heimat im Mittelmeerraum an trockene Böden und heiße Standorte adaptiert sind, eine wertvolle Ergänzung.
weitere Informationen
Scharlachrote Spornblume, Centranthus ruber ‘Coccineus’
Rote Spornblume — Spornbaldrian — Centranthus ruber
3 Kommentare
Hallo Herbert,
die Spornblume ist wirklich eine hübsche dankbare Pflanze. Ich habe sie in Rot im Staudenbeet und ein paar weiße Sämlinge blühen im Kies des Sitzplatzes.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Susanna
Eine sehr schöne Blume, das Rot ist wirklich anziehend. Wir starten manchmal auch mehrere Versuche, bis wir Erfolg haben. Gerade versuchen wir es zum x Mal mit Tomaten. Obwohl wir eigentlich aufgegeben hatten. Aber jetzt hat uns unsere Nachbarin ein paar Pflanzen geschenkt… Vielleicht klappt es diesmal.
Ich wünsche Dir noch einen schönen Restsonntag.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
Versuch und Irrtum und das Lernen aus Fehlern gehört zum Gärtnern wohl leider dazu! Ich wünsche Euch viel Erfolg mit den Tomaten.
Viele Grüße
Herbert