Schattenbereiche stellen in jedem Garten eine besondere Herausforderung dar. Wenn dann wie in unserem Garten trockener Sandboden dazu kommt, sollte man sorgfältig mit der Pflanzenauswahl umgehen. Aber auch für dieses Problem gibt es Lösungen. Hier beschreibe ich einige Bodendecker für Schatten und trockenen Boden, die sich in unserem Garten bewährt haben.
Maiglöckchen (Convallaria majalis) gehören zu den Klassikern. Wenn sie einmal angewachsen sind, gedeihen sie auch auf trockenem Boden und blühen selbst im Schatten. Die Blütezeit beginnt im Mai mit Blütenstengel, die fünf bis zwölf kleine Blüten aufweisen. Ist die Bodenfläche komplett mit Maiglöckchen bedeckt, kommt dort kein Unkraut mehr durch. Selbst der Giersch hat hier keine Chance. Die Maiglöckchen gehören zu den Bodendeckern, die sich im Laufe der Zeit über Rhizome gerne ausdehnen.
Die Japan-Segge toleriert bei uns auch trockenen Boden. Regelmäßige Wassergaben, wie es oft empfohlen wird, bekommt sie bei uns nicht und gedeiht trotzdem. Sie hat grüne, schmale Blätter mit einem weiß-gelblichen Rand.
Auch die Elfenblume findet man oft als Bodendecker unter Gehölzen. Die Sorte Frohnleiten ist sehr robust und blüht im Frühjahr mit zarten, kleinen, gelben Blüten. Im Fachhandel gibt es unterschiedliche Sorten mit variierenden Blütenfarben. Vor dem Neuaustrieb im Frühjahr sollte man das alte Laub komplett zurück schneiden und entfernen. Die Pflanzen wachsen schnell nach und die zahlreichen Blüten kommen besser zur Geltung. Wir haben die Elfenblume unter einer großen Magnolie gepflanzt. Dort verschwinden im Herbst die Blätter der Magnolie unter den Elfenblumen und kompostieren an Ort und Stelle.
Bergenien bilden große, runde, bis 30 cm große Blätter, die sich im Herbst rötlich und violett verfärben. Es gibt sie in verschiedenen Sorten mit unterschiedlichen Blütenfarben. Sie wachsen bei uns im Schatten, wo sie bisher nicht geblüht haben. Wer Wert auf Blüten legt sollte eher einen halb-schattigen Pflanzort wählen.
Interessante Blättern sorgen für Abwechslung
Aufgrund seiner silbrig geäderten Blattstruktur ist das Kaukasusvergissmeinnicht ‘Jack Frost’ ein echter Hingucker. Nach der Pflanzung benötigt es zunächst gelegentliche Wassergaben. Wie bei vielen anderen Bodendeckern trägt die Bodenabdeckung zur Verminderung der Wasserverdunstung bei, so dass nach der Anwachsphase auch trockene Zeiten toleriert werden.
Funkien in den verschiedenen Variationen sind ideale Bodendecker für Schatten und trockenen Boden. Vor allem die Sorte Hosta plantaginea kommt ohne allzu viel Feuchtigkeit aus. In unserem Garten wachsen sie ohne Bewässerung recht gut, Lediglich die Pflanzen in Töpfen müssen im Sommer regelmäßig bewässert werden. Es gibt allerdings ein Problem, dass besonders in diesem Jahr massiv aufgetreten ist: Schnecken lieben die frischen Blätter der Funkien. Nach meiner Erfahrung sind vor allem die Sorten mit hellen, weichen Blättern betroffen.
Stark wuchernde Bodendeckern: mit Bedacht einsetzen
Vorsicht bei der Pflanzung von Farn als Bodendecker! Wir haben vor Jahren einige kleine Ableger des Straussenfarns geschenkt bekommen und ahnungslos in unseren Garten gepflanzt. Einmal etabliert, breitet er sich ungezügelt aus und erobert alle umliegenden Flächen. Andere Farnarten sind jedoch nicht so aggressiv. Insbesondere der heimische Wurmfarn eignet sich als anspruchsloser Bodendecker.
Efeu hat einen große Vorteil und einen großen Nachteil: Er wächst schnell und breitet sich stark aus. Als wir vor Jahren unseren Stabgitterzaun mit Efeu bepflanzt haben, waren wir froh, schon bald nicht mehr den hässlichen Parkplatz des benachbarten Autohauses zu sehen. Auf den angrenzenden Beeten wächst er allerdings genauso hemmungslos, so dass man ihn regelmäßig begrenzen muß.
Mit ihren silbrig-grün panaschierten Blättern ist die Florentiner Goldnessel eine Bereicherung für Schattenpflanzungen. Von Mai bis Juni zeigt sie ihre kleinen gelben Lippenblüten. Die Goldnessel bildet einen dichten Pflanzenteppich, gegen den andere Pflanzen und Beikräuter keine Chance haben.
Das kleinblättrige Immergrün (Vinca minor) ist sehr robust und absolut pflegeleicht. Es setzt sich auch auf Flächen unter Sträuchern und Bäumen mit erheblichem Wurzeldruck durch und bildet eine komplett geschlossene, grüne Bodendeckung. Im April bis Mai blüht es mit kleinen, blauen Blüten. Die Ausdehnung erfolgt über oberirdische Ausläufer. Dadurch kann man es falls nötig leicht in Grenzen halten.
Bodendecker haben viele Vorteile
In unserem Garten mögen wir keine unbepflanzten Stellen, an denen die Erde sichtbar wird. Flächen mit Bodendecker sehen optisch schöner aus. Durch die Abdeckung der Erde wird die Verdunstung des Wassers verzögert, was in Zeiten steigender Temperaturen zunehmend wichtig wird. Zudem werden Beikräuter unterdrückt und der Garten dadurch deutlich pflegeleichter.
weiter Informationen:
Schatten– und trockenheitsverträgliche Pflanzen
Diese Pflanzen gedeihen auch in trockenem Schatten
Unkraut, Beikraut, Bodendecker
Bildnachweis:
Florentiner Goldnessel Johann Jaritz / CC BY-SA 4.0, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Common
2 Kommentare
Maiglöckchen habe ich auch schon überlegt, traue mich aber nicht so recht ran, weil ich so viel Bärlauch habe. Da möchte ich die Blätter der Maiglöckchen nicht zwischen haben, obwohl sie sowieso wahrscheinlich gar nicht gegen den Bärlauch ankommen würden…
VG
Elke
In unserem Garten konnte sich der Bärlauch nicht durchsetzen. Wahrscheinlich ist der Boden hier zu trocken. Die Maiglöckchen dagegen machen problemlos ihren Job als Bodendecker. Die Kombination fände ich auch problematisch.
Viele Grüße
Herbert