Hechtrose — Rosa glauca: eine unkomplizierte, schöne Wildrose

von hk

Die Hecht­rose (Rosa glauca), auch Rot­blatt-Rose genannt, ist eine ein­hei­mi­sche Wild­rose, die durch ihre zar­ten, rosa Blü­ten und ihre mar­kan­ten blau­grü­nen Blät­ter besticht. Diese robuste Pflanze, die wir von den Vor­be­sit­zern unse­res Gar­tens über­nom­men haben, gehört zur Gruppe der Hunds­ro­sen (Cani­nae) und trotzt seit Jahr­zehn­ten jeder Her­aus­for­de­rung ohne viel Pflege. Die wild vor­kom­men­den Pflan­zen wer­den als gefähr­det ein­ge­stuft.

Blüten der Hechtrose
bogenförmige Zweige

Der Strauch wird zwei bis drei Meter hoch mit bogig aus­la­den­den Zwei­gen. Er wächst auf fast jedem Boden und ist tro­cken­heits­re­sis­tent. Wir haben sie bis­her nicht gedüngt oder geschnit­ten. Ein Schnitt ist aber pro­blem­los mög­lich, wenn die Pflanze zu groß wird. Man ent­fernt ein­zelne, ältere Zweige an der Basis, wodurch eine Trieb­neu­bil­dung ange­regt wird.

Mit sei­nen auf­fäl­li­gen, blau­grü­nen Blät­ter bil­det die Hecht­rose einen schö­nen Kon­trast zu den Blät­tern der umge­ben­den Pflan­zen. Die Blät­ter sind ellip­tisch und bestehen aus fünf oder sie­ben unpaa­rig ange­ord­ne­ten Fie­der­blätt­chen. Diese lau­fen spitz zu und haben einen fein gesäg­ten Rand. Die Blatt­adern und die fri­schen Aus­triebe zei­gen eine röt­li­che Fär­bung.

Die Blü­ten haben eine weiße Mitte und fünf rosa bis kar­min­rote Blät­ter. Sie wach­sen in Dol­den mit meh­re­ren Ein­zel­blü­ten. Die Bestäu­bung erfolgt durch Insek­ten, eine Selbst­be­stäu­bung ist eben­falls mög­lich. Für ver­schie­dene Bie­nen, Schweb­flie­gen und Käfer sind sie ein guter Nek­tar- und Pol­len­spen­der. Die Blü­te­zeit der Hecht­rose ist Juni bis Juli.

Hagebutten
Hagebutten im Querschnitt

Nach der Blüte bil­det die Hecht­rose orange bis rote Hage­but­ten, die sich im Ver­lauf bräun­lich ver­fär­ben. Sie haben nur wenig Frucht­fleisch und kräf­tige Kerne. Man kann sie für Gelees und Mar­me­lade ver­wen­den, was aber wegen der gerin­gen Mark­bil­dung recht müh­sam ist. Wir über­las­sen sie den Vögeln, die sie als Nah­rungs­quelle schät­zen.

Hechtrose vermehren

Vögel ver­tei­len die Samen im Gar­ten, wodurch gele­gent­lich neue Pflan­zen ent­ste­hen. Eine kleine Pflanze hat sich neben unse­rem Kom­post ange­sie­delt und gedeiht dort recht gut. Im Herbst werde ich ihr einen neuen Stand­ort suchen, da sie sich in dem schat­ti­gen Bereich auf Dauer sicher nicht wohl fühlt.

spontan entstandene Pflanze
Ausläufer der Hechtrose

Eine Ver­meh­rung durch Samen ist also durch­aus mög­lich. Im Som­mer kön­nen Steck­linge geschnit­ten und kul­ti­viert wer­den. Da die Hecht­rose Aus­läu­fer bil­det, ist es ein­fa­cher, diese zur Ver­meh­rung zu nut­zen. Läs­tig wer­den die Aus­läu­fer nicht, wenn man sie von Zeit zu Zeit redu­ziert.

Unempfindlich gegenüber Schädlingen

Galle der Rosengallwespe

Wie bei ande­ren Wild­ro­sen auch fin­det man gele­gent­lich haa­rige, braun bis rot gefärb­ten Wuche­run­genl. Ver­ur­sa­cher ist die Rosen­gall­wespe (Diplol­epis rosae), die ihre Eier direkt an den Blatt­knos­pen ihrer Wirts­pflan­zen ablegt. Wen die Lar­ven schlüp­fen, fres­sen sie sich in das Gewebe der Pflanze, die dar­auf­hin mit die­sen Wuche­run­gen reagiert. Die als Gal­len bezeich­ne­ten Gebilde dien­ten bis vor eini­gen Jahr­hun­der­ten als Haus­mit­tel gegen Haar­aus­fall oder Schlaf­lo­sig­keit. Die Hecht­rose tole­riert den Befall ohne Pro­bleme und Abwehr­maß­nah­men sind nicht erfor­der­lich.

Andere Schäd­linge wie Rosen­rost oder Mehl­tau tre­ten sel­ten auf. Im Ver­gleich zu Kul­tur­ro­sen ist die Hecht­rose wie auch andere Wild­ro­sen deut­lich wider­stands­fä­hi­ger.

weitere Informationen:

Rosa glauca — Plants For A Future
Hecht­rose — Mein schö­ner Gar­ten

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1 Kommentar

Susanna 21. Juli 2024 - 11:41

Hallo Her­bert,
die Hecht­rose finde ich wun­der­schön, vor allem wegen der beson­de­ren Blatt­farbe. Ich bin ja ein gro­ßer Fan von far­bi­gem Laub. Aber die unge­füll­ten Rosen wer­den mir immer lie­ber und wenn jetzt noch Rosen gepflanzt wer­den, nur noch sol­che.
Viele Grüße
Susanna

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