Jungfer im Grünen und Tausendgüldenkraut

Vom Zauber alter Pflanzennamen

Schon oft habe ich mich gefragt, woher die volks­tüm­li­chen Namen vie­ler Pflan­zen stam­men. Im Gegen­satz zu den nüch­ter­nen bota­ni­schen Namen regen sie die Phan­ta­sie an und blei­ben viel leich­ter im Gedächt­nis. Man­che Namen erklä­ren sich fast von selbst, wie z.B. bei Son­nen­blu­men, Glo­cken­blu­men oder Pus­te­blume.

Andere beru­hen auf Mythen und Geschich­ten, die oft in Ver­ges­sen­heit gera­ten sind. Man­che Pflan­zen tra­gen meh­rere, unter­schied­li­che Namen, die je nach Region ver­schie­den sein kön­nen.

Hier kommt uns das kleine, schön gestal­tete Büch­lein von Rose­ma­rie Gebauer mit dem Titel ”Jung­fer im Grü­nen und Tau­send­gül­den­kraut – Vom Zau­ber alter Pflan­zen­na­men” zur Hilfe. Darin hat sie viele die­ser Geschich­ten zusam­men­ge­tra­gen und ver­deut­licht den Ursprung der volks­tüm­li­chen Namen.

Viele Namen sind seit Jahr­hun­der­ten über­lie­fert, erzäh­len von Sym­bo­len und Heil­kräf­ten. All dies wird im Buch erläu­tert und mit far­bi­gen Abbil­dun­gen, die aus zahl­rei­chen Quel­len zusam­men­ge­tra­gen wur­den, illus­triert.

Ergänzt wird der Text durch einen Blüh­zei­ten­ka­len­der und ein aus­führ­li­ches Stich­wort­ver­zeich­nis. Ein­zelne Gedichte sind in den Text ein­ge­streut.

"Jungfer im Grünen und Tausendgüldenkraut - Vom Zauber alter Pflanzennamen" - Cover

Ein Blüm­lein auf der Hei­den,
Mit Namen Wohl­ge­mut,
Lässt uns der Lieb“ Gott wach­sen,
Ist uns für Trau­ern gut.

Ori­ga­num vul­gare, gemei­ner Dos­ten

Him­mels­schlüs­sel ist genannt ein gold­nes,
Fein­geb­bil­de­tes Blüm­chen­auf der Wiese,
Weil den Him­mel auf Erden sieht die Unschuld
Auf­ge­schlos­sen im Früh­ling unter Blu­men.

Pri­mula veris, Schlüs­sel­blume

Ein Fundstück vom Berliner Bücherfest

Ent­deckt habe ich das Büch­lein auf dem Ber­li­ner Bücher­fest. Das dies­jäh­rige Motto des lau­tete des Mark­tes lau­tete: „Wie wol­len wir leben?“ und beschäf­tigte sich mit Demo­kra­tie, Mei­nungs­frei­heit, Aus­tausch und Zukunfts­per­spek­ti­ven. Mehr als 130 Ver­lage und Buch­hand­lun­gen waren auf dem Fest ver­tre­ten. In den Zel­ten fan­den 40 Lesun­gen und Dis­kus­sio­nen statt. Und wem es an dem son­ni­gen Tag zu heiß wurde, fand in der neu gestal­te­ten Hed­wigs-Kathe­drale einen küh­len, stil­len Rück­zugs­ort.

Beson­ders ein­drucks­voll: Das Bücher­fest fand an einem his­to­risch bedeut­sa­men Ort, dem Bebel­platz statt. Hier ver­brann­ten die Nazis 1933 tau­sende Bücher. Ein Mahn­mal erin­nert an die­ses Ereig­nis: Durch ein Glas­fens­ter im Pflas­ter eröff­net sich der Blick auf einen nicht begeh­ba­ren, wei­ßen Raum, vor des­sen Wän­den leere Bücher­re­gale ste­hen.

Berliner Bücherfest auf dem Bebelplatz
Mahnmal zu Bücherverbrennung durch die Nazis 1933
Innenraum der renovierten Hedwigs-Kathedrale

weitere Informationen

Tran­sit-Ver­lag Ber­lin

Bild­nach­weis:
Denk­mal zur Bücher­ver­bren­nung Char­lotte Nord­ahl, Wiki­me­dia Com­mons
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