Seit mittlerweile fünf Jahren betreibe ich meinen Blog gütselgarten.de. Die technische Entwicklung von WordPress verfolge ich allerdings schon länger. Von Anfang an habe ich bei meinem Blog auf ein block-basiertes, käuflich erworbenes Theme gesetzt und bewusst auf Pagebuilder verzichtet. In den letzten Wochen habe ich die Umstellung auf Full Site Editing für meinen Blog geschafft.
Alle nachfolgenden Bilder können durch Anklicken vergrößert werden, sodass die beschriebenen Einzelheiten besser nachvollziehbar sind. Enthält Werbung durch Markennennung ohne Gegenleistung.
Spätestens seit der Version 6.0 von WordPress ist das sogennannte Full SIte Editing (FSE) ausgereift. Mit FSE lässt sich das gesamte Layout deiner Website – also Header, Footer, Sidebar und natürlich Inhalte – direkt im Block-Editor gestalten. Viele Dinge, die vorher über das Theme definiert waren, können jetzt über die sogenannten Templates selbst gestaltet werden. Dabei verwende ich das Worpress-Standard-Theme Twenty Twenty-Five, das kostenlos erhältlich ist.
Testumgebung einrichten
Zunächst habe ich eine Kopie meiner Seite im Backend des Hosters angelegt, um dort die Veränderungen auszuprobieren. Im Menü des WordPress-Backend gelangt man über Design > Website-Editor in den Design-Bereich, indem die Gestaltung der Website erfolgt.
Schriften und Farben festlegen

Zunächst sollte man sich hier mit dem Punkt Stile beschäftigen. Im Unterpunkt Farben definiert man eine eigene Farbpalette. Mit dieser Farbpalette kann man unter dem Unterpunkt Typografie Schriften, Schriftgrößen und Textfarben für Überschriften, Text etc. festlegen.
Neben dem Punkt Schriften in der zweiten Spalte gibt es ein Symbol mit zwei Schiebereglern. Dort öffnet sich durch Anklicken die Schriftverwaltung. Von hier aus kann ich auf Google Fonts zugreifen und die Fonts meiner Wahl herunterladen. Die ausgewählten Schriftarten werden DSGVO-konform lokal eingebunden – ganz ohne FTP oder manuelles CSS. Wer das schon mal mit einem klassischen Theme versucht hat, wird diese Neuerung lieben.
Eigene Vorlagen für Header, Footer & Sidebar
Dann kann man sich den Punkt Vorlagen ansehen. Dort habe ich eigene Vorlagen für Header, Footer und Seitenleiste angelegt. Mit den entsprechenden Blockelementen konnte ich das bisherige Design bis auf kleine Änderungen nachbilden. Diese Vorlagen lassen sich dann in die entsprechenden Templates für Seiten und Beiträge einfügen. Dabei wäre es auch möglich unterschiedliche Seitenleisten z.B. für Seiten und Beiträge zu gestalten.

Templates für Seiten und Beiträge
Wer sich bis hierhin durchgearbeitet hat, wird auch den nächsten Schritt hinbekommen. Für die Seiten habe ich ein einheitliches Template mit Header, Footer und Content-Bereich erstellt. Twenty Twenty-Five ist ein einspaltiges Theme. Da ich aber auf die Seitenleiste nicht verzichten wollte, habe ich im Content-Bereich einen zweispaltigen Bereich mit dem Block Spalten angelegt (roter Pfeil). Die linke, breitere Spalte verwende ich für den eigentlichen Content, die schmalere, rechte Spalte für die Seitenleiste.

Auch für Startseite, Beiträge und Archivseiten gibt es eigene Templates – alle auf Basis von Blöcken. Ein wertvolles Werkzeug beim Aufbau von Beiträgen, Seiten und Templates ist die Listenansicht. Diese kann über das Symbol mit den drei waagerechte Strichen aktiviert werden (blauer Pfeil). In der Liste findet man alle eingebundenen Blöcke, kann von hier aus einzelne Blöcke verschieben, löschen oder neue Blöcke dazwischen schieben – eine Funktion, die bei manchen Pagebuildern längst nicht so komfortabel funktioniert.

Plugins – die unvermeidlichen Erweiterungen
Ohne Plugins kommt heute keine WordPress-Seite aus. Obwohl das Thema Twenty Twenty-Five nur Basisfunktionen zur Verfügung stellt, ist die Liste meiner Plugins nicht länger geworden:
Antispam Bee:
Antispam-Plugin, entwickelt mit Blick auf Datenschutz und Privatsphäre.
Complianz:
Datenschutz-Plugin für WordPress, Cookie-Warnung
Contextual Related Posts
Zeigt verwandte Beiträge am Ende eines Beitrags an
wp-Typography
Verbessert die Typographie durch Silbentrennung, Weißraum-Kontrolle, intelligente Zeichenersetzung
Email Encoder – Protect Email Addresses:
Verschlüsselung von Email-Adressen im Text, Schutz vor Spambots
Formidable Forms:
Formulare für z.B für E‑Mails
FSM Custom Featured Image Caption:
Ermöglicht das Hinzufügen von Beschriftungen zum Beitragsbild
Recipe Card Blocks:
Einfügen von Kochrezepten in Beiträge
Smash Balloon Instagram Feed:
Instagram Feed z.B. in der Seitenleiste, DSGVO-kompatibel
Statify:
Datenschutzkonforme Statistik
Statify – Extended Evaluation:
mehr Funktionen für Statify
UpdraftPlus – Sichern/Wiederherstellen:
Backup-Plugin, erlaubt Zugriff auf jede einzelne Datei in der Sicherung
WP Fastest Cache:
Zwischenspeichern von einmal abgerufenen Seiten zur Beschleunigung der Ausgabe und vieles mehr
Yoast SEO:
Suchmaschinenoptimierung. Hilfreich: Hinweise zur Textoptimierung bei der Erstellung neuer Beiträge
Alle Pugins verwende ich als kostenlose Basisversionen, sodass weder für das Thema noch für die Plugins Kosten anfallen.
Umstellung auf Full Site Editing: Lohnt sich der Aufwand?
Die Umstellung war nicht trivial und hat Zeit (und manchmal Nerven) gekostet. Zum Glück gibt es im Internet zahlreiche Ressourcen, die Hilfestellungen anbieten. Da ich mir nicht alle Einzelheiten auf verschieden Seiten zusammensuchen wollte, habe ich mir auf der Online-Learning-Plattform Udemy den Kurs ”Wordpress Gutenberg & Full Site Editing” von Andrew Williams gegönnt. Den Kurs kann ich nur empfehlen, da er auf alle wichtigen Details eingeht. Bitte nicht vom Preis abschrecken lassen: Auf Udemy gibt es immer wieder mal Rabattaktionen, die hervorragende Kurse für kleines Geld anbieten. Die Bearbeitungszeit für den Kurs von sieben Stunden hat sich gelohnt.
Bei meinen Recherchen habe ich festgestellt, das so mancher Gartenblog mit einem Thema arbeitet, das nicht mehr weiterentwickelt wird und keine Sicherheitsupdates mehr erhält. Nach der Umstellung sollte mein Blog in dieser Hinsicht erst mal wieder fit für die nächsten Jahre sein. Full Site Editing wird in Zukunft sicherlich zum Standard für WordPress-Blogs werden.
Erhöhte Zugriffszahlen nach der Umstellung
Nach der Umstellung haben sich die Zugriffszahlen – gemessen mit dem Plugin Statify – im Vergleich zu den Vormonaten des letzten Jahres mehr als verdoppelt. Woran kann das liegen?
Das Thema Twenty Twenty-Five ist ein sehr schlankes Thema. Während mein bisheriges Thema 48 MB Speicherplatz brauchte, sind es nach der Umstellung nur noch etwa 8 MB. Ich nehme an, dass die Seite dadurch schneller geworden ist. Leider habe ich es versäumt, die alte Seite zu testen. Nach der Umstellung auf Full Site Editing sieht es im PageSpeed Insight-Test gut aus.

Ein weitere Punkt, der hier eine Rolle spielen könnte, bezieht sich auf die Barrierefreiheit. Twenty Twenty-Five bietet hierfür die besten Voraussetzungen. Wenn man auf Schriftgrößen, Kontrast zwischen Schrift und Hintergrund und Bildbeschreibungen über ALTERNATIVER TEXT achtet, ist es nicht schwer, eine weitgehend barrierefreie Website zu erstellen. All diese Punkte spielen offensichtlich beim Google-Ranking eine zunehmende Rolle.
Fazit
Die Umstellung auf das neue Theme hat sich gelohnt. Es war sehr spannend, die neuen Techniken auszuprobieren und in meinen Blog zu integrieren. Inzwischen durfte ich eine weitere Website für die Wolkenschieber e.V (eine Initiative für trauernde Kinder und Jugendliche) aufsetzen. Auch den nächsten Relaunch der Website unseres Hospizvereins, an der ich seit 2002 mitarbeite, werden wir in den nächsten Wochen in Angriff nehmen.
weitere Informationen
Ein kompletter Leitfaden für Anfänger zur vollständigen Bearbeitung von WordPress-Seiten
WordPress Gutenberg & Full Site Editing – Udemy Course
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