Auf einer Radtour entlang einer blühenden Feuchtwiese habe ein weißes Blütenmeer entdeckt: Das Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis). Die Einzelblüten sind klein und bestehen aus vier kreuzförmig angeordneten Kronblättern – typisch für die Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Ihre Farbe reicht von Weiß über zartrosa bis hin zu blassem Lila, oft mit feinen Aderungen.
Die Blüten stehen in lockeren Trauben und schließen sich bei Regen oder Dunkelheit. Nach der Blüte entstehen schlanke Schoten mit länglichen Samen. Es ist ein mehrjähriges, wintergrünes Kraut mit einem aufrechten Stängel von meist 15–55 cm Höhe. Die bodennahen, gefiederten Blätter bilden eine Rosette; die Stängelblätter sind kleiner, aber ähnlich aufgebaut.
Lebensraum und Verbreitung
Das Wiesenschaumkraut liebt feuchte, nährstoffreiche Standorte. Man findet es häufig auf Frisch- und Feuchtwiesen, an Bach- und Flussufern sowie in Ufergebüschen und Auenwäldern. In Deutschland gilt es insgesamt als ungefährdet, es kommt hier nach wie vor häufig vor. Die Flächen der Feuchtwiesen sind jedoch durch Entwässerung, intensive Beweidung und Düngung zunehmend rückläufig. In einzelnen Bundesländern wie Sachsen-Anhalt oder Mecklenburg-Vorpommern gilt die Pflanze inzwischen sogar als gefährdet.


Woher kommt der Name Wiesenschaumkraut?
Es gibt zwei verschiedenen Hinweise auf den Ursprung des Namens. im Frühjahr wirken Weisen, auf denen das Wiesenschaumkraut sich ausgebreitet hat, durch die Vielzahl ihrer zartrosa bis weißen Blüten wie mit Schaum überzogen wirken. Eine weitere volkstümliche Deutung bringt den Namen mit dem sogenannten Kuckucksspeichel in Verbindung: An der Pflanze finden sich häufig kleine Schaumbildungen, die von den Larven der Wiesenschaumzikade (Philaenus spumarius) stammen.


Wichtige ökologische Bedeutung
Das Wiesenschaumkraut spielt eine wichtige Rolle in seinem Ökosystem. Die zahlreichen Blüten liefern reichlich Nektar und Pollen für Insekten. Besonders Bienen und verschiedene Tagfalter wie Landkärtchen oder Weißlinge besuchen die zarten Blüten gern. Für den Aurorafalter (Anthocharis cardamines) ist es sogar als Wirtspflanze unentbehrlich: Seine Raupen ernähren sich vor allem von den Blättern dieser Pflanze. Ohne Wiesenschaumkraut gäbe es in unserer Region deutlich weniger Aurorafalter.


Verwendung in der Küche
Die jungen Blätter haben einen würzig-scharfen Geschmack. Er erinnert an den Geschmack von Kresse oder Rettich, die ebenfalls zur Familie der Kreuzblütler gehören. In kleinen Mengen eignen sich die frischen Blätter gut als Zutat für Wildkräutersalate oder Kräuterquark. Die Blüten können als essbare Dekoration verwendet werden.
weitere Informationen
Da freut sich der Aurorafalter – Wiesenschaumkraut im Porträt
Pflanzenbestimmung mit der Loki Schmidt Stiftung: Wiesenschaumkraut – YouTube








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