Holunderbeerensaft selbst gemacht

von hk

Im Februar 2022 haben wir die letzte Fichte in unse­rem Gar­ten durch einen Holun­der­strauch ersetzt, der inzwi­schen eine statt­li­che Höhe erreicht hat. Die durch den gefäll­ten Baum ent­stan­dene Lücke hat er inner­halb von 2 Jah­ren kom­plett gefüllt. Bereits im ers­ten Jahr hat er kräf­tig geblüht und aus den Blü­ten haben wir Holun­der­blü­ten­si­rup her­ge­stellt. In die­sem Jahr habe ich die Blü­ten im Früh­jahr belas­sen, sodass wir nun reich­lich Bee­ren ern­ten und zu lecke­rem Holun­der­bee­ren­saft wei­ter­ver­ar­bei­ten kön­nen.

Der Holun­der liebt einen humo­sen, leicht feuch­ten Stand­ort. Nach der Pflan­zung habe ich ihn regel­mä­ßig mit Was­ser ver­sorgt und spä­ter die Flä­che um den Strauch herum mit Grass­schnitt gemulcht. Inzwi­schen braucht er keine beson­dere Pflege mehr. Grund­sätz­lich gibt es drei Holun­der-Arten, die in Deutsch­land hei­misch sind.

  • Schwar­zer Holun­der (Sam­bu­cus nigra): Weit ver­brei­tet und kann bis zu sie­ben Meter hoch wer­den. Auch die beliebte Sorte ‘Black Lace’ mit tief dun­kel­ro­ten, glän­zen­den Blät­tern gehört dazu.
  • Roter Holun­der (Sam­bu­cus race­mosa): Wird bis zu vier Meter hoch und ist anhand sei­ner hell­ro­ten Bee­ren leicht zu erken­nen. Benö­tigt wie auch der schwarze Holun­der ent­spre­chend Platz, da er in die Breite wächst.
  • Zwerg-Holun­der (Sam­bu­cus ebu­lus): Wird etwa einen Meter hoch, ver­holzt nicht und brei­tet sich durch Aus­läu­fer in der Flä­che aus.

Wie steht es um die Giftigkeit des Holunders?

Die Bee­ren des roten und schwar­zen Holun­ders ent­hal­ten soge­nannte cya­no­gene Gly­ko­side, u.a. das Sam­bu­nig­rin. Diese Gift­stoffe füh­ren beim Ver­zehr grö­ße­rer Men­gen roher Bee­ren zu Magen-Darm­be­schwer­den wie Übel­keit, Erbre­chen und Durch­fall. Durch den Koch­vor­gang wer­den die Gift­stoffe zer­setzt und unschäd­lich gemacht. Beim roten Holun­der sollte man auf jeden Fall die Samen ent­fer­nen, da in diese noch Gift­reste ent­hal­ten kön­nen.

Der Zwerg­ho­lun­der ist in allen Tei­len gif­tig und nicht zum Ver­zehr geeig­net. Er bil­det wie der schwarze Holun­der dunkle Bee­ren, die eine kleine Delle zei­gen. Dadurch und durch die Größe der Pflan­zen fällt die Unter­schei­dung nicht schwer. Ein wei­te­res Unter­schei­dungs­merk­mal sind die Staub­ge­fäße, die beim Zwerg­ho­lun­der röt­lich, bei schwar­zen Holun­der hell gelb gefärbt sind. Auch durch den Geruch kann man den Zwerg­ho­lun­der erken­nen. Der schwarze Holun­der duf­tet ange­nehm aro­ma­tisch. Im Gegen­satz dazu ver­strömt der Zwerg-Holun­der, sowohl Blät­ter als auch Blü­ten und Bee­ren, einen unan­ge­neh­men Geruch.

Holunder, Äste, Blätter und Beeren
reife Holunderbeeren

Holunderbeerensaft aus dem eigenen Garten

Von August bis Sep­tem­ber kann man die Bee­ren ern­ten. Nur die dun­kel­ro­ten, rei­fen Bee­ren sind zur Ver­wer­tung geeig­net, die unrei­fen wer­den aus­sor­tiert. Durch Auf­ko­chen mit Was­ser wer­den die Gift­stoffe zer­setzt und der Saft dadurch genieß­bar. Die Gesamt­koch­dauer sollte zwan­zig Minu­ten betra­gen.

Zubereitung: Beeren abstreifen
Holunderbeerensaft, Zucker und Zitronensaft aufkochen

Anschlie­ßend gibt man den Ansatz in ein Sieb, um den Saft auf­zu­fan­gen. Die Kerne und Scha­len­reste ver­blei­ben im Sieb und wer­den ver­wor­fen. Dann wird der Holun­der­bee­ren­saft abge­mes­sen und mit der glei­chen Menge an Zucker ver­setzt. In der hohen Kon­zen­tra­tion wirkt Zucker als Kon­ser­vie­rungs­mit­tel und ver­län­gert die Halt­bar­keit. Als letz­tes kommt noch den Saft einer Zitrone oder alter­na­tiv zwei Tee­löf­fel Zitro­nen­säure hinzu. Noch ein­mal alles Auf­ko­chen las­sen, bis der Zucker sich gelöst hat. Dann füllt man den Saft noch heiß in sau­bere Glas­fla­schen.

durchs Sieb geben
fertiger Holunderbeerensaft

Der Holun­der­bee­ren­saft ist reich an Vit­amin C und wird des­halb oft als Haus­mit­tel bei Erkäl­tungs­krank­hei­ten ein­ge­setzt. Dafür kann man ihn als Tee zube­rei­ten. Im Som­mer ver­dün­nen wir ihn mit Mine­ral­was­ser und küh­len das Ganze mit Eis­wür­feln. An hei­ßen Tagen ist das eine schöne Abküh­lung. Gut schmeckt er auch als Zugabe zu Vanil­le­eis.

weitere Informationen

Neu­zu­gang in unse­rem Gar­ten: schwar­zer Holun­der
Holun­der rich­tig erken­nen — mund­raub

Holunderbeerensirup

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Per­so­nen: 6 Vor­be­rei­tung: Koch­zeit:
Nut­ri­tion facts: 200 calo­ries 20 grams fat

Zutaten

1 kg reife Holun­der­bee­ren
1 kg Zucker
Saft einer Zitrone, alter­na­tiv 2 Teel. Zitro­nen­säure

Zubereitung

Mit einer Gabel die Holun­der­bee­ren abstrei­fen. Es soll­ten nur reife, dunkle Bee­ren ver­wen­det wer­den, unreife Bee­ren aus­sor­tie­ren.

Die Bee­ren in einen gro­ßen Topf geben und knapp mit Was­ser bede­cken. Etwa 15 min bei schwa­cher Hitze kochen las­sen.

Dann die wei­chen Holun­der­bee­ren in ein Sieb geben, aus­drü­cken und den Saft  auf­fan­gen. Dadurch wer­den Scha­len­reste und Kerne ent­fernt.

Den Saft abmes­sen und mit der glei­chen Menge Zucker unter Zugabe von Zitro­nen­saft oder Zitro­nen­säure auf­ko­chen, bis sich alles gelöst hat.

Den Saft noch heiß in sau­bere Glas­fla­schen abfül­len. So kann man ihn etwa 6 Monate auf­be­wah­ren.

 

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