Der Klappertopf ist eine einjährige Pflanze, die mit ihren leuchtend gelben Blüten von Mai bis August jede Blumenwiese bereichert. Er hat aber noch eine andere Eigenschaft, die ihn für Blumenwiesen attraktiv macht. Er wirkt als parasitäre Pflanze der Vergrasung von Blumenwiesen entgegen und fördert damit die Artenvielfalt..
Im Herbst letzten Jahres habe ich den zottigen Klappertopf nach dem Mähen in die Wiesenbereiche unseres Gartens ausgesät. Schon im Mai füllten sich diese Flächen dann mit den schönen gelben Lippenblüten. Der botanische Namen Rhianthus setzt sich aus aus dem griechischen rhinos (Nase) und dem lateinischen anthos (Blüte) zusammen und kann mit Nasenblüte übersetzt werden. Damit sind wohl die kleinen, blauen Zähnchen an den Oberlippen der Blüte gemeint. Besonders Hummeln mit ihrem langen Rüssel umschwirren die Pflanzen in der Blütezeit und sammeln aus den langen Blütenröhren Nektar. An einem Blütenstängel können bis zu zehn einzelne Blüten wachsen, die von weiten Kelchblättern umgeben sind. Beim zottigen Klappertopf sind sie deutlich behaart.
Die Blätter enthalten das Glykosid Aucubin, das in höherer Dosierung Magen-Darm-Beschwerden verursachen kann. Als Futterpflanze ist der Klappertopf deshalb nicht geeignet, zumal er andere, wertvolle Futterpflanzen verdrängen kann.
Gräser in der Blumenwiese reduzieren
Der Klappertopf ist ein Halbschmarotzer: Er bildet zwar selbst Chlorophyll und betreibt Photosynthese, jedoch setzt er seine Wurzeln an die Wurzeln von Süßgräsern an, um ihnen über spezielle Saugorgane, die sogenannten Haustorien, Wasser und Nährstoffe zu entziehen. Dadurch schwächt er die Gräser, wodurch deren Anteil in der Fläche reduziert wird, und Wiesenblumen eine bessere Chance erhalten, sich zu etablieren.
Die verschiedene Arten gehören zur Familie der Sommerwurzgewächse, wobei
- der zottige Klappertopf (Rhinantus alectorolophus)
- der kleine Klappertopf (Rhinanthus minor) und
- der große Klappertopf (Rhinanthus angustifolius)
am häufigsten anzutreffen sind. Sie werden ca. 40 — 80 cm hoch.
Zur Fruchtreife hin vergrößert sich der Kelch, trocknet aus und umfasst die Früchte, die mehrere Samen enthalten. Beim Schütteln der ausgereiften Blüten ist ein leises Klappern zu hören, was der Pflanze ihren Namen eingebracht hat. Die Oberfläche der Samen wird durch Hautsäume vergrößert, wodurch sie vom Wind weit verbreitet werden können. Die Samen lassen sich leicht einsammeln und für eine gezielte Aussaat im Herbst nutzen.
Was hat es gebracht?
In den Wiesenbereichen scheint durch die Aussaat des Klappertopfes der Grasanteil reduziert zu sein, auch wenn der Effekt nach einem Jahr noch nicht durchschlagend ist. Da aber die Wiesen ab Mai mit zahlreichen gelben Blüten ein schönes Bild abgeben, werde ich ihn im Herbst aus den gesammelten Samen wieder gezielt aussähen und abwarten, welche Veränderungen im nächsten Jahr zu beobachten sind.
weitere Informationen:
Hilfe für den Klappertopf — Uni Oldenburg