Inmitten der Stadt befindet sich der große Stadtpark und der botanische Garten in Gütersloh. Die Anlage des Stadtparks begann bereits 1908 im Stil eines englischen Gartens mit geschwungenen Wegen, zahlreichen Baumgruppen und Sichtachsen, die sich quer durch den gesamten Park ziehen. Noch heute kann man dort den alten Baumbestand bewundern.
Der botanische Garten kam 1912 hinzu. Er wurde als Schaugarten mit Blumenbeeten, Hecken, Laubengängen, Wasserspielen und Rasen gestaltet. Inzwischen wurde er mehrfach ausgezeichnet. Beide Bereiche stehen seit 2000 unter Denkmalschutz und gehören zum Europäisches Gartennetzwerk – EGHN.
Neben dem Heckengarten und um den Kugelahorn herum befinden sich im Botanischen Garten Gütersloh saisonal unterschiedlich gestaltete Beete. Die Farbkontraste sind in diesem Sommer beeindruckend. Mit blau-violetten und orangefarbigen Blütenpflanzen strahlt das Beet in kräftigen Komplementärfarbe. Häufig werden in der Beetgestaltung Komplementärpflanzen nur sparsam als kleine Farbtupfer verwendet. Hier stehen sie aber gleich gewichtet nebeneinander.
Dahlien und Verbenen als Leitpflanzen
Zwei unterschiedliche Dahlien bestreiten den orangenen Part im Beet. Die Dahlie ‘Karma Corona’ mit ihrer gefüllten Blüte und die Dahlie ‘Happy SIngle Date’ geben dem Beet Struktur. Letztere passt mit ihrem dunklen blaugrünen Laub sehr gut in das Farbschema.
Die blauvioletten Farbtöne werden durch zwei verschiedene Eisenkrautarten dargestellt: das hochwachsende und über den Beeten schwebende patagonische Eisenkraut ‘Violetta’ und das kleinere steife Eisenkraut ‘Polaris’. Andere Farbtupfer bilden die Prachtkerze ‘Sparkle White’, die Rudbeckie ‘Toto Gold’, Stroh- und Ringelblumen. Hier wurde bewusst eine Kombination aus ein- und mehrjährigen Pflanzen gewählt, die alle auch Trockenheitsphasen überstehen und ohne Düngergaben auskommen können.
Zwei verschiedene Beetgestaltungen im Jahresverlauf
So sahen die Beete im Frühjahr aus. Die dominierende Farbe war Rosa, dargestellt durch die verschieden farbigen Zwiebelpflanzen mit überwiegend verschieden farbige Tulpen und eingestreuten Kaiserkronen und Narzissen. Insgesamt kamen über 10.000 Zwiebeln zum Einsatz. Die Unterpflanzung bestand aus Gold-Flattergras, Vergissmeinnicht, verschiedenen Stiefmütterchen und Gänseblümchen. Dieses Saisonbeet ist ein Anziehungspunkt und beliebtes Fotomotiv für Besucher des botanischen Gartens.
Mediterranes Feeling am Palmenhaus
Um das Palmenhaus und die Vogelvoliere herum ist ein Bereich mit mediterranen Pflanzen entstanden. In Kübeln auf den Beeten verteilt wachsen Zitronen- , Mandarinen- und Kumquatbäumchen. Beeindruckend mit seinem Duft ist der Lavendelgarten. Dieser wurde von der Bertelsmann-Stiftung anlässlich des 70. Geburtstages von Liz Mohn im Jahre 2011 gestiftet. Hier wurden auf einer Fläche von 785 Quadratmetern 475 Pflanzen Lavandula angustifolia ‘Hidecote Blue’ in 14 symmetrische Feldern angeordnet und verbreiten ein wenig provenzalische Atmosphäre. Wer vom vielen Staunen müde geworden ist, kann sich im Palmenhaus-Cafe von den Strapazen erholen. (Werbung ohne Gegenleistung)
Der Apothekergarten: viele Informationen im Vorübergehen
Ein weiterer interessanter Bereich des botanischen Gartens ist der Apothekergarten. Dieser wurde 1998 angelegt und beherbergt über hundert Heilpflanzen. Auf den am Beetrand aufgestellten Tafeln finden sich Informationen zu den einzelnen Pflanzen und ihren heilenden Wirkungen. Wer noch mehr Informationen bekommen möchte, kann In den Sommermonaten an kostenlosen Führungen der Gütersloher Apothekerinnen und Apothekern teilnehmen.
Zahlreiche Orte zum Verweilen
Zahlreiche Orte laden zum Verweilen ein. Die Lauben im Asterngarten konnten 2022 durch Spenden originalgetreu nachgebaut und wieder aufgestellt werden. Die von mächtigen Hainbuchenhecken umgebenen Laubengänge mit ihren Sitzplätzen gehören zu den ältesten Teilen des Gartens und spenden im heißen Sommer erfrischende Kühle. Auch im Bereich des sehr formal gestalteten Senkgartens mit seinem wuchtigen Sprudelstein kann man es dann aushalten.
Der botanische Garten Gütersloh umfasst weitere Teilgärten, die bei einem Rundgang erkundet werden können. So finden sich dort der Asterngarten, die im Winter geflutete Eiswiese mit der Liebesinsel, der Fabelpfad oder die Dalkeinsel mit ihren Doppelliegen, die zum Abschalten und Erholen einladen. Die Gütersloher sind stolz auf die grüne Mitte ihrer Stadt. Es muss nicht immer die Landes- oder Bundesgartenschau sein: Wer den Park und den botanischen Garten noch nicht kennt, sollte einen Besuch in nächster Zeit einplanen.
weitere Informationen:
Internetseite des botanischen Gartens
Film über den Apothekergarten auf youtube
Europäisches Gartennetzwerk – EGHN
1 Kommentar
Hallo Herbert,
das sind wunderschöne Bilder aus dem Botanischen Garten. Ich finde, er ist einer der schönsten, die wir bisher besucht haben. Da sieht man, dass die Stadt Gütersloh gute Möglichkeiten hat, den Garten zu entwickeln und zu pflegen.
Liebe Grüße
Susanna