Auf dem Weg zu einem naturnahen Garten hatten wir die Idee, ein Wildblumenbeet anzulegen. Von der Gestaltung her sollte es als Inselbeet in einer der beiden großen Rasenflächen in unserem Garten entstehen.
Zunächst habe ich im Frühjahr 2021die kreisrunde Form markiert und den Rasen an den Kanten abgestochen. Dann stand die eigentliche Arbeit an: Das Abtragen von etwa 15 m² Rasensoden. Die wurden erstmal hinter den Sträuchern, wo sie niemanden stören, gelagert und zum Teil für das kurz danach angelegt Hochbeet als Zwischenschicht verwendet.

Aussaat der Wildblumensamen im Frühjahr
Unter der Grasfläche kam erwartungsgemäß unser trockener, sandiger Boden zum Vorschein. An der Stelle war das mal ein Vorteil, da wir auf weitere Abmagerungsmaßnahmen verzichten konnten. Im Gartenmarkt gab es eine Wildblumenmischung mit angeblich über 80 Arten. Diese sollten nach Angaben auf der Packung nur einen geringen Wasserbedarf haben und auf nähstoffarmen Boden gedeihen. Also genau richtig für unser Beet! Angaben zu den verwendeten Sorten gab es auf der Packung nicht. Aber im Nachhinein betrachtet konnten wir mit dieser ”Wundertüte” zufrieden sein. Direkt nach dem Aussähen wurde das Beet noch feucht gehalten. Später war dann tatsächlich keine Bewässerung mehr notwendig.


Anfangs sah man im Beet noch sehr viel nackte Erde, was sich im Laufe des Jahres dann gegeben hat. Ich habe mich mit der Saatgutmenge an die Packungsangabe gehalten. Es hätte ruhig ein wenig mehr sein können. Die Vögel haben sich gerade am Anfang im Beet getummelt haben und waren offensichtlich von der Mischung sehr begeistert.
Bunte Farbenpracht im Sommer und Herbst
Während im Sommer die Farben rot, blau und violett dominierten, stand im Herbst die Farbe gelb durch Rudbeckien und Färberkamille ganz im Vordergrund.
Relativ bald wurde das Beet von den Insekten gut angenommen und Bienen, Wespen, Fliegen und Schmetterlinge tummelten sich dort den ganzen Tag. Es ist schon eindrucksvoll, wie man mit wenig Aufwand viele Insekten in seinen Garten locken kann.






Das Wildblumenbeet war ein weitere Schritt hin zu einem naturnahen Garten. Wir haben daran viel Freude gehabt und auch unsere Gartenbesucher waren sehr beeindruckt! Immer wieder haben wir mit Bestimmungsbüchern nach den Pflanzen- und Insektennamen gesucht und so einiges dazu gelernt. Neben den dargestellten Blumen konnten wir u.a. Kamille, Hornklee, wilde Möhre, moldavische Minze, Kornrade und Ringelblumen identifizieren. Die kostenlose App Flora incognita war bei der Bestimmung sehr hilfreich.

Im Herbst habe ich dann die verbliebenen Pflanzen gemäht und das Schnittgut auf der Beetfläche liegen lassen.
So können die noch verbliebenen Samen an Ort und Stelle verbleiben und die übrigen Pflanzenanteile auf der Fläche kompostieren.
Von außen haben sich einige neue, zweijährige Blumen hinzugesellt. In der Mitte des Beets haben sich zwei Königskerzen angesiedelt. Diese können in diesem Jahr das Beet in der Höhe auflockern. Auch einige, wenn auch nicht alle Nachtkerzen habe ich im Beet belassen. Die Nachtkerzen haben halt einen enormen Ausbreitungsdrang und müssen begrenzt werden.
Jetzt wird es interessant sein zu beobachten, ob das Konzept auch im zweiten Jahr aufgeht und welche der einjährigen Pflanzen dann wieder auftauchen werden.
Zur Zeit dominieren Wiesenmargeriten, Hornklee und Inkarnatklee das Bild. Daneben lassen sich über die Blattformen Rudbeckia hirta, roter Lein, Lupinen, Schafgarben und die bereits blühende Kartäusernelke Identifizieren.
Fortsetzung folgt!

Weitere Infos im Internet
NABU: Wilde Schönheit auf kleinstem Raum
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