Heidepflanzen sind eine wunderbare Möglichkeit, auch im Winter farbenfrohe Blüten in den Garten zu bringen. Viele Sorten sind winterhart, pflegeleicht und durch ihre immergrünen Zweige auch als Bodendecker hervorragend geeignet. Doch nicht alle Arten sind aus ökologischer Sicht für naturnahe Gärten ideal.
Der Klassiker: Besenheide — Calluna vulgaris
Die robuste Besenheide ist ein Klassiker, der vor allem im Spätsommer und Herbst für Farbakzente sorgt. Ihre Blütezeit reicht von August bis November. Diese Pflanze gedeiht in leichten Böden mit einem leicht sauren pH-Wert. Um den Boden zu verbessern, können Rhododendrondünger oder Kaffeesatz verwendet werden.
Die natürliche Form der Besenheide ist eine vorzügliche Bienenweide. Inzwischen ist sie in verschieben farbigen Sorten, die meist auch winterhart sind, erhältlich.
Kospenheide: dekorativ, aber ökologisch gesehen wertlos
Im Herbst bieten Gartencenter ein breites Angebot an Knospenheide an. Bei diese Variante der Besenheide bleiben die Blüten durch eine genetische Mutation verschlossen und werden deshalb nicht von Insekten bestäubt. Man kann sie deshalb durch Samen nicht vermehren und ohne den züchterischen Eingriff wären die Pflanzen in der freien Natur nicht überlebensfähig. Sie werden, wie viele andere Sorten auch, durch Stecklinge vermehrt.
Ihre Beliebtheit verdankt die Knospenheide ihrer langen Blühtezeit, doch in einem naturnahen Garten sollte man auf sie verzichten. Stattdessen gibt es ökologisch sinnvollere Alternativen.
Eine gute Alternative: englische Heide — Erica darleyensis
Die englische Heide blüht in meinem Garten auch bis in den Dezember hinein. Sie wird 30 — 50 cm hoch, ist winterhart und gedeiht gut in jedem Gartenboden. Sie bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Im Gegensatz zur Knospenheide öffnet die englische Heide ihre Blüten und bietet damit eine wertvolle Nahrungsquelle für Bienen, gerade in einer Jahreszeit, in der andere Blühpflanzen rar sind.
Weitere winterharte Sorten: Schneeheide und Glockenheide
Die Schneeheide (Erica carnea), auch Winterheide genannt blüht – meist ab Dezember bis in den April hinein. Diese Art ist sehr widerstandsfähig und verträgt Temperaturen bis ‑20°C. Ein sonniger Standort und gut durchlässiger Boden sind ideale Bedingungen für sie.
Die Glockenheide (Erica tetralix) oder Moorheide bevorzugt feuchte Standortorte. Ihren Namen verdankt sie der Form ihren Blüten, die sie von Juni bis September öffnet.
Plegemaßnahmen
Heidepflanzen sind ausgesprochen pflegeleicht. Dennoch gibt es einiges zu beachten, um lange Freude an ihnen zu haben:
Bewässerung: Auch wenn Heidepflanzen kurze Trockenperioden tolerieren, sollten sie bei länger anhaltender Hitze mit kalkfreiem Wasser gegossen werden.
Rückschnitt: Im Frühjahr werden die Pflanzen zurückgeschnitten, um abgestorbene Zweige zu entfernen und ein Verkahlen zu vermeiden.
Düngung: Nach dem Rückschnitt bietet sich eine Düngung mit Hornspänen oder einem speziellen Dünger für Moorpflanzen an.
Mulchen: Eine Mulchschicht aus Rindenmulch unterstützt die Feuchtigkeitsregulierung und unterdrückt Unkraut.
Heidepflanzen im Beet kombinieren
Auf unserer Gartenreise im September zum Hortus Peter Janke konnten wir einen wunderschönen Heidegarten erleben. Besonders beeindruckend wirkte hier die Kombination mit Gräsern wie zum Beispiel dem rote Liebesgras, Eisenkraut und Wolfsmilch. Auch Rhododrendon, Azaleen oder Skimmien sind sich aufgrund ähnlicher Bodenansprüche gute Kombinationspartner.
Fazit
Heidepflanzen sind eine gute Wahl, um auch im Winter die Farben und Struktur ins Beet zu bringen. Sie sind pflegeleicht und bei entsprechender Sortenwahl ökologisch sinnvoll. Da in GArtencentern vor Ort fast nur noch Knospenheide angeboten wird, ist man beim Einkauf der obengenannten Alternativen auf den Versandhandel angewiesen. Mit der richtigen Auswahl und Pflege sind Heidepflanzen im Garten das ganze Jahr über ein besonderer Blickfang..
weitere Informationen:
Heidekraut pflanzen und pflegen
Heidekraut — Knospenheide und Naturschutz