Zucchini gehören zu den Gemüsen, die jeder im Garten leicht anbauen kann und die eine reichhaltige Ernte versprechen. Die Pflänzchen habe ich ab April auf der Fensterbank vorgezogen. Zur Aussaat kam die Sorte Solana, die schöne, gelbe Früchte produziert. Geschmacklich gibt es wohl keinen großen Unterschied im Vergleich zu den grünen Sorten. Sie sehen aber als gelbe Farbtupfer im Beet sehr schön aus.
Nach den Eisheiligen kamen sie dann ins Rahmenbeet, das gut mit Kompost vorbereitet war. Versuche in den Vorjahren, die Pflanzen im normalen Beet zu kultivieren, waren auf unserem Sandboden nicht sehr erfolgreich. Zucchini sind nun mal Starkzehrer und sollten im weiteren Verlauf immer wieder mal nachgedüngt werden. Hierzu verwende ich Rinderdungpellets, Hornspäne oder Kompost. Zwei Pflanzen sind vollkommend ausreichend für ein Beet von 120 mal 80 cm. Auch vom Ertrag her ist das für unseren Zweipersonenhaushalt mehr als genug.
Ähnlich wie bei den Kürbissen blühen die männlichen vor den weiblichen Blüten, die sich etwas mehr Zeit lassen. Die weiblichen Blüten erkannt man leicht am Fruchtansatz unter der Blüte und an den im Vergleich zu den männlichen Blüten kürzen Stengeln.
Die männlichen Blüten haben einen längeren Stiel. Unser Kürbisrahmenbeet liegt in direkter Nachbarschaft zur Wildblumenwiese, die zahlreiche Insekten anlockt. Die Befruchtung der Zucchiniblüten haben die dann nebenher mit erledigt. Man kann hier natürlich auch selbst tätig werden, in dem man ein männliche Blüte pflückt und von den Blütenblättern befreit. Dann kann man mit den Staubgefäßen die Narben der weiblichen Blüten bestäuben.
Wenn die Produktion erstmal in Gang kommt, kann man sich über eine reichhaltige Ernte freuen. Wir ernten die Früchte, wenn sie 15 — 20 cm groß sind. Dann sind sie noch schön zart und haben praktisch keine Kerne.
Worauf achten beim Anbau
Zucchini brauchen Wärme, Sonne, Dünger und Wasser. Bei uns steht dass Rahmenbeet frei und sonnig. Bisher brauchten wir nicht viel zu gießen, da es in diesem Sommer regelmäßig und reichlich geregnet hat. Auch die Ollas im Beet habe ich in dieser Saison nur selten benutzt. In trockenere Jahren sind sie aber ein große Hilfe, um das Beet feucht zu halten.
Im letzten Jahr hatte ich das Problem mit der Blütenendfäule. Am unteren Ende der Frucht, dort wo der Blütenansatz war, bildet sich ein brauner, fauliger Defekt. Das Problem kann auch bei Kürbissen oder Tomaten auftreten. Ursache ist ein Calcium-Mangel der Pflanze. Um genügend Calcium aufnehmen zu können, brauchen die Pflanzen regelmäßige Wassergaben. Eine zusätzliche, vorsichtig dosierte Gabe von Calcium in Form von Gartenkalk kann auch nicht schaden. Es handelt sich also um eine Mangelerscheinung und nicht um eine Infektion. Wenn man die Ursachen behoben hat, kann die Pflanze normal weiter wachsen und Früchte produzieren.
Mehltau tritt insbesondere bei feuchtem Wetter wie in diesem Sommer auf. Man findet dann einen weißlichen Belag auf der Oberseite der Blätter. Normalerweise produziert die Zucchini reichlich Blätter, so dass es ausreichend sein kann, die befallen Blätter abzuschneiden und zu entsorgen. Alternativ kann man die befallenen Teile der Pflanze mit verdünnter Milch (100 ml Milch auf 1 l Wasser) besprühen.
Bitter schmeckende Zucchini verwerfen
Ein bitterer Geschmack der Zucchini sollte immer ein ernst zu nehmendes Warnzeichen sein. Ursache ist der Stoff Curcurbitain, der in geringer Dosis Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen kann. Einzelne, wenn auch sehr seltene Todesfälle sind in diesem Zusammenhang beschrieben worden. Bitter schmeckende Früchte sollten deshalb unbedingt verworfen werden. Bei der Verwendung von Qualitätssaatgut kann man sicher sein, das der Giftstoff durch entsprechende Kreuzungen nicht auftritt. Zucchini können sich allerdings mit ZIerkürbissen kreuzen. Diese enthalten größere Mengen Curcubitain, die dann in den gekreuzten Pflanzen zu hohen Konzentrationen führen können. Da man nie so genau weiß, was in den umliegenden Gärten alles angebaut wird, verzichte ich bei meinen Zucchini auf die Gewinnung von eigenem Saatgut.
Was tun mit den vielen Zucchini?
Wer Zucchini anbaut, ist immer auf der Suche nach Rezepten! Wir wollten mal Pfannkuchen mit Zucchini backen. In den meisten Pfannkuchenrezepten werde diese geraspelt und unter den Teig gerührt. Es geht aber auch anders. Das Rezept für den Pfannkuchenteig stammt aus einem uralten Kochbuch meiner Mutter. Man sieht ihm an, das es inzwischen in die Jahre gekommen ist.
Zutaten
150 g Mehl
1 Ei
1/8 l MIlch
1 Zucchini
1 kleine Schalotte
1 Knoblauchzehe
2- 3 Zweige Thymian
Saft einer 1/2 Limette
Salz, Pfeffer
geriebener Parmesan
Zubereitung
Aus Mehl, Ei und Milch einen flüssigen Teich rühren, evtl etwas Milch nachgeben.
Mit Salz und Pfeffer würzen und ca. 20 Min. ziehen lassen.
Zucchini in dünne Scheiben schneiden. In einer Pfanne die klein gewürfelte Schalotte und den Knoblauch anschwitzen, Zucchini und Thymian dazu geben. Limonensaft in die Pfanne geben und einige Minuten dünsten, bis die Zucchini-Scheiben weich werden. Beiseite stellen.
Den Pfannkuchenteig in die Pfanne geben und mit den Zucchinischeiben belegen.
Von beiden Seiten backen. Vor dem Servieren mit Parmesan bestreuen.
https://gütselgarten.de
weitere Informationen:
Hedwig Maria Stuber, Ich helf Dir kochen. Das Grundkochbuch
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