Keine Ahnung woher sie kam — irgendwann habe ich eine neue Pflanze im Beet entdeckt. Beim näheren Hinsehen fielen die schönen kleinen Schmetterlingsblüten auf und natürlich der Duft. Es duftete schon aus der Entfernung nach Minze! Auch die Insekten sind offensichtlich an dem Neuzugang interessiert. Es handelt sich um eine kleinblütige Bergminze ( Calamintha nepeta), auch Steinquendel genannt.
Die Bergminze eignet sich für trockene und nährstoffarme Beete. Kein Wunder, dass sie sich ausgerechnet dieses eine Beet ausgesucht hat. Dort habe ich schon etliche Pflanze versucht zu etablieren mit zum Teil mäßigen Erfolg. In diesem Bereich stand früher der Sandkasten unserer Kinder und wenn man ein wenig tiefer gräbt, stößt man auf Bauschutt. Reste aus den 60-er Jahren, in denen die Entsorgung von Bauschutt auf dem eigenen Grundstück durchaus üblich war.
Genau hier neben Steingartenpflanzen, wildem Oregano, Rosmarin, Katzenminze und Ziest fühlt sich die Bergminze wohl. Zusammen mit dem Oregano produziert sie eine intensive Duftwolke. Die Pflanze ist eßbar: die würzigen Blätter kann man in der Küche gut für sommerliche Getränke oder mediterrane Gerichte verwerten.
Die Bergminze blüht von Juli bis Oktober mit kleinen weiß-blauen Lippenblüten, die bei Insekten sehr beliebt sind. Sie kann sowohl im Beet als auch im Kübel angepflanzt werden und ist eine ideale Begleitpflanze für Rosen. Sie wächst bis auf eine Höhe von 30 — 50 cm. Nach der Blüte im Herbst sollte man sie zurückschneiden. Im Frühjahr treibt die winterharte Pflanze dann wieder aus. Mit dem Rückschnitt verhindert man eine allzu intensive Aussamung. Eine Vermehrung durch Teilung ist möglich.
Die dunkle Stieldickkopffliege — ein Hummelparasit
Die dunkle Dickkopffliege (Physocephala rufipes) habe ich zum ersten Mal in unserem Garten beobachtet. Sie hat sich eine ganze Weile mit den Blüten der Bergminze beschäftigt, so dass ich in Ruhe fotografieren konnte. Der Name der Fliege erklärt sich aus dem relativ großen Kopf und dem stielartig verlängerten Hinterleib. Die Weibchen heften ihre Eier an Hummeln und andere größere Insekten. Die Larven entwickeln sich als Endoparasiten überwiegend in deren Hinterleib. Sie überwintern in dem toten Wirtsinsekt.
Bergminze — eine Pflanze für die Zukunft
Über den spontane Zugang habe ich mich gefreut. Immerhin haben wir jetzt in unserem Garten eine weiter Pflanze, die unseren Sandboden, Trockenheit und Hitze toleriert. Damit gehört sie zu den Stauden, die auch in Zukunft mit den geänderten Klimabedingungen zurecht kommt.
weitere Informationen:
Die Bergminze — ein unverwüstlicher Rosenbegleiter
Physocephala nigra / Dunkle Stieldickkopffliege
1 Kommentar
Hallo Herbert,
die Bergminze wächst auch bei uns im Garten und macht mir und den Insekten viel Freude. Als wir unser Haus gebaut haben, habe ich darauf geachtet, dass kein Bauschutt im Garten vergraben wird. Wer hätte damals gedacht, dass heute Beete zum Teil bewusst darauf angelegt werden, um trockenheitsliebenden Stauden einen durchlässigen Boden zu bereiten?
Liebe Grüße
Susanna