Wiesen-Bärenklau — Heracleum sphondylium

von hk

Die Pflanzen­fam­i­lie der Dold­en­blütler (Api­aceae) umfasst zahlre­iche Pflanzen mit sehr unter­schiedlichen Eigen­schaften. Einige sind ess­bar wie zum Beispiel Küm­mel, Korian­der, Dill, Fenchel, Peter­silie und Sel­l­erie. Manche Arten gibt es sowohl als Wild- und Kul­tur­for­men (Möhre, Pasti­nake). Andere sind giftig: Riesen-Bären­klau, Schier­ling, Hund­speter­silie. Gut, wenn man sie unter­schei­den kann! Der Wiesen-Bären­klau — Her­a­cleum spho­ndyli­um gehört eben­falls zu dieser Pflanzen­fam­i­lie. Mit sein­er imposan­ten Erschei­n­ung ist er am Weges­rand nicht zu überse­hen.

Der Namen Bären­klau leit­et sich von den boden­na­hen lap­pi­gen Blät­ter ab, die mit einiger Phan­tasie Bärentatzen ähneln. Der Wiesen-Bären­klau ist in Europa heimisch und win­ter­fest. Er erre­icht eine Höhe von bis zu 1,50 Meter und ver­strömt einen typ­is­chen Geruch, der oft als unan­genehm erlebt wird. Der hohle Stiel ist deut­lich gefurcht und behaart.

Wiesen-Bärenklau
Stengel des Wiesen-Bärenklau
Blätter

Die Blüte des Wiesen-Bären­klaus hat die charak­ter­is­tis­che Form ein­er dop­pel­doldigen Blüten­struk­tur mit zahlre­ichen weißen Blüten. Sie bilden eine gute Nahrungsquelle für Bienen, Schmetter­linge, andere Insek­ten und Rau­pen. Die Blütezeit reicht bis in den Herb­st hinein. Die Ver­mehrung erfol­gt über die für einige Dold­en­blütler typ­is­che Dop­pel­frucht (Dop­pelachä­nen), die in zwei einzelne Früchte zer­fällt.

Doppeldolden-Blüte
Gartenlaubkäfer
Doppelachänen

Die Blät­ter bilden deut­lich sicht­bare Blattschei­den, die als Knospen­schutz dienen. Sie sind ein­fach gefiedert. Die Pflanze wächst auf feuchtem, gut gedüngtem Boden (Stick­stof­fanzeiger) und find­et sich oft am Rand von Feldern oder in Wiesen. Beim Umgang mit dem Wiesen-Bären­klau ist Vor­sicht geboten. Er son­dert ein Furocumarin enthal­tendes Sekret ab, das auf der Haut unter Ein­wirkung von Son­nen­licht entzündliche Verän­derun­gen ähn­lich einem Son­nen­brand her­vor­rufen kann (Pho­to­tox­iz­ität).

Hain-Bbänderschnecke
Blattscheide
Blatt Wiesen-Bärenklau

Wiesen-Bärenklau — Riesen-Bärenklau: die Unterschiede

Die Unter­schei­dung ist nicht schwierig. Zum einen wird der Riesen-Bären­klau (Her­a­cleum man­tegazz­ianum) erhe­blich größer und kann Höhen von mehr als drei Metern erre­ichen. Der Stän­gel ist weniger gefurcht und behaart. Er zeich­net sich durch die typ­is­chen rot­braunen Fleck­en aus. Die Pho­to­tox­iz­ität des Riesen-Bären­klaus ist wesentlich extremer aus­geprägt. Beim Umgang mit der Pflanze muss deshalb Schutzk­lei­dung getra­gen wer­den. Er zählt zu den inva­siv­en Neo­phyten, die andere Pflanzen aus ihrem Leben­sraum ver­drän­gen kön­nen. Obwohl es keine Meldepflicht gibt, sollte sein Vorkom­men den zuständi­gen Behör­den angezeigt wer­den.

Riesen-Bärenklau
Riesen-Bärenklau Knospe

weitere Informationen:

Wiesen-Bären­klau

Riesen-Bären­klau Vor­sicht Lebens­ge­fahr!

Wiesen-Bärenklau

Bild­nach­weis Riesen­bären­klau:

li. Bild: Marie-Claire, CC BY-SA 3.0 , via Wiki­me­dia Com­mons
re. Bild: Domini­cus Johannes Bergs­ma, CC BY-SA 4.0 , via Wiki­me­dia Com­mons

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