Bambus — praktisches und natürliches Material im Garten

von hk

Im Laufe der Zeit hat sich in meinem Garten ein stat­tlich­es Bün­del von Bam­busstan­gen ange­sam­melt. Bam­bus ist ein Mate­r­i­al mit vie­len Vorteilen: es ist hart, leicht, bei entsprechen­der Vor­bere­itung biegsam. Als natür­lich­er, schnell nachwach­sender Rohstoff ist es eine nach­haltige Wahl für den Garten. Auch in feuchter Umge­bung hält er etliche Jahre durch ohne zu ver­rot­ten. Es macht also Sinn, das ohne­hin vorhan­dene Mate­r­i­al im Garten weit­er zu nutzen.

Obwohl Bam­bus kor­rek­ter­weise nicht zu den Bäu­men, son­dern zu den Süß­gras­gewäch­sen gehört, ver­hält es sich ähn­lich wie Holz. Chemisch gese­hen sind die Stan­gen aus 75 % Zel­lu­lose und 25 % Lignin aufge­baut. Das Lignin ist für die Ver­holzung und somit für die Sta­bil­ität des Mate­ri­als ver­ant­wortlich.

Bam­bus erweist sich als ide­ales Mate­r­i­al für Rankgerüste und Stützen. So benutze ich entsprechend lange Stan­gen für meine in Töpfen kul­tivierten Tomat­en. Im Hochbeet dienen sie als Rankgerüste, an denen Erb­sen und Gurken Halt find­en. Prak­tisch für die Überkreuzverbindung sind die Tonkin­klam­mern (Wer­bung ohne Gegen­leis­tung), die ich seit eini­gen Jahren wiederver­w­erte. Damit lassen sich Bam­bus­git­ter recht schnell und sta­bil auf­bauen.

Vorsicht bei der Bearbeitung!

Beim Bear­beit­en von Bam­bus ist jedoch Vor­sicht geboten. Gebroch­ene Stäbe kön­nen sehr scharfe Split­ter erzeu­gen. Die Ver­wen­dung von Hand­schuhen ist daher zu empfehlen. Für viele Anwen­dun­gen, vor allem wenn die Stan­gen gebo­gen wer­den sollen, kann man sie der Länge nach spal­ten. Das gelingt mit einem schar­fen Garten­mess­er recht gut, wobei man an den Knoten­punk­ten jew­eils einen größer­eren Wider­stand über­winden muss.

Zum Biegen in runde For­men gibt es grund­sät­zlich zwei Ver­fahren. Hitze oder Feuchtigkeit. Mit dem Bun­sen­bren­ner aus der Küche habe ich einige Ver­suche unter­nom­men. Das Ganze gestal­tete sich aber nicht ger­ade ein­fach wenn es darum geht, die richtige Biegetem­per­atur zu erre­ichen, ohne die Stan­gen in Brand zu set­zen. Ich habe mich dann schnell für die zweite Meth­ode entsch­ieden. Nach dem Spal­ten der Rohre genügt es, sie über Nacht in feucht­es Zeitungspa­pi­er einzuwick­eln. Dann kann man sie am näch­sten Tag prob­lem­los in Form brin­gen.

Annabelle braucht ein wenig Unterstützung

Zwei schöne Ball­hort­en­sien ‘Annabelle’ (Hydrangea arborescens) zieren den Ein­gang zu unserem Haus. Da der Zugangsweg nicht sehr bre­it ist, muss Annabelle dort immer in ihre Schranken gewiesen wer­den. Auf­grund der reich­lichen Blüten­pro­duk­tion benötigt der Stützring einen Durchmess­er con etwa 1,5 Metern.

Zwei halbe Bam­bus­rohre mit Sisalko­rdel zusam­menge­bun­den und zu einem Hal­bkreis gebo­gen erfüllen diesen Zweck her­vor­ra­gend. An drei senkrecht­en Stützen befes­tigt hal­ten sie Annabelle nun in Form.

Inzwis­chen ver­wende ich hier keine Klam­mern mehr. Mit dem entsprechen­den Knoten und ein wenig Übung gelin­gen die Kreuzverbindun­gen schnell und ein­fach. So lassen sich der­ar­tige Stützvor­rich­tun­gen aus natür­lichen Mate­ri­alien ohne Plas­tik oder Met­all umset­zen.

Die Ball­hort­en­sien haben sich dort im Ein­gangs­bere­ich seit Jahren etabliert. Sie ste­hen dort gut geschützt zwis­chen Eiben und fühlen sich Im Halb­schat­ten offen­sichtlich wohl. Auch sie lei­den natür­lich unter heißem und trock­en­em Wet­ter und brauchen deshalb von Zeit zu Zeit eine Por­tion Wass­er. Sie zeigen es rechtzeit­ig an, in dem sie die Köpfe hän­gen lassen. Nach dem Giessen sind sie aber genau so schnell wieder auf der Höhe. Die Blüten kann man leicht trock­nen. So ste­hen zwei getrock­nete Blüten­bälle in eine kleinen Vase auf meinem Schreibtisch und sor­gen im Win­ter für Vor­freude auf die näch­ste Blütezeit.

weitere Informationen:

Bam­bus — ein wun­der­bares Gras

Plas­tik­freier Garten

Schnee­ball­hort­en­sie, Strauch­hort­en­sie

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3 Kommentare

Anke 25. Juli 2023 - 8:13

Lieber Her­bert,

ich habe durch Zufall Deine Seite ent­deckt und bin total begeis­tert. Die vie­len Tipps zu den Bam­busstäben finde ich genial, von diesen Din­gen braucht man ja jede Menge im Garten.

Som­mer­liche Grüße
von Anke

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hk 25. Juli 2023 - 10:40

Hal­lo Anke,
her­zlichen Dank für Deine nette Rück­mel­dung. Deinen Blog habe ich in meinem Feed-Read­er abon­niert und freue mich auf die kom­menden Beiträge.
Viele Grüße
Her­bert

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Susanna 7. Juli 2023 - 13:43

Hal­lo Her­bert,
ich finde es toll, dass du mit den Mate­ri­alien exper­i­men­tierst und hier deine mehr oder auch weniger erfol­gre­ichen Ergeb­nisse zeigst. Mit dem Bun­sen­bren­ner am Bam­bus zu arbeit­en hätte ich mich nicht getraut. Die ‘Annabelle’ mag ich sehr. Sie gedei­ht bei uns mit eini­gen Wasser­gaben so gut, dass ich sie schon mehrfach teilen kon­nte.
Liebe Grüße und ein schönes Woch­enende
Susan­na

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