Wiesenkerbel — Anthriscus sylvestris

von hk
Wiesenkerbel

Wiesenker­bel find­et man derzeit über­all an Weges- und Straßen­rän­dern. Er gehört zur Gruppe der Dold­en­blütler, die sehr unter­schiedliche Pflanzen umfasst. Einige davon sind ess­bar und wer­den als Heilkräuter ver­wen­det. Wenn man sie in der Küche ver­wen­den möchte, sollt man sich gut mit den ver­schiede­nen Arten ausken­nen, da sie auch hochgifte Pflanzen wie den gefleck­ten Schier­ling (Coni­um mac­u­la­tum) enthält. Der Wiesenker­bel ist im Früh­jahr die erste Pflanze aus dieser Gruppe, die mit der Blüte startet.

Wiesenkerbel
Wiesenkerbel

In unter­schiedlichen Regio­nen haben sich unter­schiedliche, zum Teil recht witzige Namen einge­bürg­ert, wie z.B. Scharn­piepen, Pferd­sküm­mel, Hartkopp, Kre­b­likraut, Käl­ber­rohr oder Hun­deküm­mel. Die zwei­jährige Pflanze ist ein soge­nan­nter Stick­stof­fanzeiger. Sie wächst näm­lich beson­der gut auf stick­stof­fre­ichen Böden in voller Sonne oder im Halb­schat­ten. Deshalb find­et man sie häu­fig an den Rän­dern von Feldern, die mit Gülle gedüngt wur­den. Sie kann bis zu 1,50 m hoch wer­den. Die weißen Blüten bilden Dop­pel­dold­en. Von einem Punkt aus gehen mehrere Blüten­sten­gel aus, an der Spitze Wiederum kleine Dold­en sitzen. Die Blütezeit reicht von April bis Juli.

gefurchter, behaarter Stengel
gefiedertes Blatt

Nahrungsquelle für Insekten

Die Blüten sind bei Insek­ten beliebt und wer­den von Wild­bi­enen, Schwebfliegen und Schmetter­lin­gen besucht. Nach der Blüte bilden sich Spalt­früchte, die am oberen Ende einen kleinen Fort­satz, den sog. Schn­abel bilden. Bei der Aus­rei­fung zer­fall­en sie in zwei Einzel­früchte.

Die Sten­gel sind recht robust, behaart, hohl und gefurcht. Im Gegen­satz zum gefleck­ten Schier­ling fehlen die Fleck­en auf den Sten­geln. Die dreieck­i­gen, zwei- bis dreifach gefiederten Blät­ter wer­den bis zu 30 cm groß.

Wiesenkerbel Spaltfrucht
Wiesenkerbel

Als Heilpflanze spielt der Wiesenker­bel keine wesentliche Rolle mehr. Wie auch der Gartenker­bel find­et er als Würzkraut Ver­wen­dung. Man sollte aber in der Bes­tim­mung sich­er sein, um ihn von gifti­gen Dold­en­blütlern sich­er abgren­zen zu kön­nen.

Der Wiesenker­bel gilt als pho­to­tox­isch. Wenn das Pflanzensekret auf die Haut gelangt, wird es durch Sonnene­in­strahlung in tox­is­che Sub­stanzen umge­wan­delt. Dadurch kön­nen Hautreak­tio­nen wie Bren­nen, Juck­en und Rötung auftreten. Als Fut­terpflanze ist er nicht geeignet, da er wenig Nährstoffe enthält und auf­grund seines Aus­dehnungs­drangs andere Fut­terpflanzen ver­drän­gen kann.

Weitere Informationen

Wiesen-Ker­bel — Anthriscus sylvestris

Dold­en­blütler — Heilpflanzenbes­tim­mung

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2 Kommentare

Susanna 18. Juni 2023 - 10:33

Hal­lo Her­bert,
ich mag diese weißen dufti­gen Dold­en sehr gern. Im Garten habe ich die Sorte ‘Ravenswing’ mit den hüb­schen dun­klen Blät­tern gepflanzt. Lei­der haben die Sch­neck­en sie ver­putzt, bevor sie sich aus­samen kon­nten.
Liebe Grüße
Susan­na

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hk 18. Juni 2023 - 16:19

Hal­lo Susan­na,
Erst bei der Recherche zu meinem Beitrag bin ich auf diese schöne Sorte gestoßen. Ste­ht auf mein­er Pflan­zl­liste! Zum Glück haben wir hier wenig Prob­leme mit Sch­neck­en.
Viele Grüße
Her­bert

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